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Migräne – Neue Medikamente zur Vorbeugung

Erstellt am Montag, 06 Mai 2019. Kategorie/n: Migräne

Migräne – Neue Medikamente zur Vorbeugung

Migränepatienten wissen, wie stark diese Krankheit das Leben beeinträchtigt. Frauen sind mit 12-14 % deutlich häufiger betroffen als Männer (7-8 %). Migräne ist mit "normalen" Kopfschmerzen kaum zu vergleichen.

 

Kopfschmerz-Ursachen wie Bluthochdruck sollten auf jeden Fall durch einen kompletten Gesundheitscheck ausgeschlossen werden.

Auch Erkrankungen der Schilddrüse sind häufig der Grund für rezidivierende Kopfschmerzen. Insbesondere bei  der autoimmunbedingten Schilddrüsenentzündung Hashimoto-Thyreoiditis sind Kopfschmerzen ein typisches Symptom. 

Schwankungen des Blutzuckers bei Diabetes mellitus können ebenfalls Kopfschmerzen auslösen. 

Eine Migräneattacke kann mehrere Stunden, aber auch bis zu drei Tage andauern. Bei Migränepatienten ist das Gehirn besonders empfindlich gegenüber Reizen. Harmlose Umwelteinflüsse, zum Beispiel eine laute Geräuschkulisse, können bei Betroffenen bereits einen Anfall auslösen.

Das sind die häufigsten Auslöser von Migräne:

Wetterumschwung
Hormonschwankungen (z. B. während der Wechseljahre)
Stress
Veränderungen des gewohnten Tagesrhythmus(z. B. langes Ausschlafen am Wochenende)
histaminreiche Nahrungsmittel (z. B. Rotwein, Hartkäse, Salami)
hoher Kaffeekonsum oder plötzlicher Kaffeeentzug

Seit den 1990er Jahren gibt es mit den Triptanen Arzneimittel, die die akuten Schmerzattacken deutlich verkürzen können, aber nicht zur Vorbeugung geeignet sind. 

Medikamente zur Vorbeugung werden dauerhaft eingenommen und sollen die Anfallsneigung insgesamt abschwächen. Eingesetzt werden dazu vor allem Beta-Blocker, das ursprünglich gegen Epilepsie entwickelte Topiramat und die Valproinsäure sowie der Kalziumantagonist Flunarazin oder das Antidepressivum Amitryptilin.

Alle diese Mittel haben allerdings häufig starke Nebenwirkungen, zum Beispiel Müdigkeit, Benommenheit oder Schwindel. Deshalb setzen viele Betroffenen sie ab und nehmen dafür lieber die Migräneanfälle in Kauf.

Eine natürliche Alternative  zur Migräneprophylaxe sind Vitaminkombinationen wie Migravent oder eine täglich durchgeführte 20 minütige Neurostimulation der Stirnhaut. 

Auch Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen sind geeignet, die Anfallshäufigkeit zu vermindern. Gut sind zudem Entspannungsverfahren oder Biofeedback.

Bei allen Maßnahmen, ob medikamentös oder nicht-medikamentös, ist die wichtigste Voraussetzung für Erfolg aber unbedingt eine regelmäßige Anwendung und Geduld. Erst nach mindestens 2 Monaten kann der Erfolg beurteilt werden.  

In 2 Studien wurden Erfolge mit dem Antidepressivum Venlafaxin und mit dem Blutdruckmittel Candesartan erzielt. Diese Medikamente dürfen Off-Label zur Migräneprophylaxe verschrieben werden.

In therapierestenten Fällen werden seit längerem auch Botox-Injektionen (Onabotulinumtoxin A) erfolgreich eingesetzt. 

Neue Wirkstoffe zur Prophylaxe von Migräne 

Seit Jahrzehnten warten Migränepatienten sehnlichst auf neue Medikamente, die sie von den qualvollen Schmerzen befreien. Jetzt ist der erste Vertreter einer neuen Wirkstoffklasse auf den Markt, der die Zahl der Attacken deutlich senkt. 

Die Zahl der Migräne-Tage wird fast halbiert

Dies könnte sich mit der jetzt neu eingeführten Wirkstoffklasse ändern. Neben dem schon zugelassenen Erenumab sind drei weitere ähnliche Mittel in der Erprobung.

Es handelt sich dabei um sogenannte CGRP-Hemmer. Das "Migräne-Peptid" CGRP ("calcitonin gene-related peptide") ist ein Schlüsselmolekül bei der Krankheitsentstehung. Dieser Eiweißstoff ist bei Migränepatienten erhöht - es wird angenommen, dass CGRP die Blutgefäße im Kopf weitet und dadurch die Schmerzattacken auslöst.

Die neuen Medikamente sind künstliche Antikörper, die an das "Migräne-Peptid" oder ihren Rezeptor auf den Körperzellen binden und es so unschädlich machen. Erstmals wird also gezielt in den Entstehungsmechanismus der Migräne eingegriffen. Deshalb sind die neuen Mittel besser verträglich als die alten, die noch viele weitere Körperfunktionen beeinträchtigen.

Im November 2017 veröffentlichten Wissenschaftler des King's College in London die Ergebnisse ihrer Untersuchungen an 955 Migränepatienten. Diese litten im Schnitt an 8,3 Tagen pro Monat an Migräne. Durch Erenumab reduzierten sich die Schmerztage je nach Dosierung um 3,2 bis 3,7 Tage. Zwei weitere Studien ergaben in etwa dasselbe Ergebnis.

Das sollten Sie über das neue Migränemittel Erenumab wissen

Der Wirkstoff Erenumab ist unter dem Handelsnamen Aimovig seit Mai 2018 in den USA auf dem Markt. In Deutschland wurde das Medikament im November 2018 zugelassen.
Er wird nicht im Akutfall eingesetzt, sondern dient dazu, die Häufigkeiten der Anfälle zu verringern.
Erenumab ist gedacht für Patienten, die mehr als vier Schmerzattacken pro Monat haben.
Es wird in Form einer Fertigspritze verabreicht. Nach einer Anleitung in der Arztpraxis können Sie es sich selbst einmal im Monat unter die Haut spritzen.
Das neue Mittel ist gut verträglich.
Mögliche Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Injektionsstelle, Atemwegsinfektionen, Übelkeit, Verstopfung und Muskelkrämpfe.
Die Behandlung ist mit über 8.000 € pro Jahr sehr teuer. Die Behandlung muss deshalb von der Krankenkasse vorher genehmigt werden.

Auch die neuen Mittel können die Migräne nicht komplett verhindern. Doch sie haben deutlich weniger Nebenwirkungen. 

Als Migränepatient sollten Sie sich jedoch bei der Vorbeugung nicht nur auf - neue und alte - Medikamente verlassen. Gerade mit natürlichen Verfahren haben Sie es selbst in der Hand, die Zahl und Heftigkeit der Attacken spürbar zu verringern.

Migräne ist aufgrund der zahlreichen Behandlungsmöglichkeiten kein unabwendbares Schicksal mehr. 
Sprechen Sie Ihren Arzt auf die für Sie geeigneten Therapien an ! 

 

 
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