DIABETES-TYP-2 PRIVAT-SPRECHSTUNDE - KÖLN/BONN
Diabetes-Typ-2 Privat-Sprechstunde - Köln/Bonn
Obwohl in Deutschland 10 % der Bevölkerung an Diabetes-Typ-2 erkrankt sind, gibt es nur wenige Ärzte, die Spezialsprechstunden zur Diagnostik und Therapie des Diabetes-Typ-2 und seiner Folgeschäden anbieten.
Wir möchten Ihnen an dieser Stelle unser Konzept hierzu vorstellen.
Vor der Entscheidung, welche Therapie sinnvoll ist, sollte auf jeden Fall eine umfangreiche Bestandsaufnahme durch einen kompletten Gesundheitscheck durchgeführt werden.
Sowohl die Auswahl als auch die Intensität der Therapie des Diabetes-Typ-2 hängt in großen Maße von den individuellen Befunden ab. Sind die Organe schon geschädigt? Welche Begleiterkrankungen liegen vor? Erst nach Klärung dieser Fragen können in enger Abstimmung mit dem Patienten die Therapieziele festgelegt und ein Behandlungsplan aufgestellt werden.
Rechtzeitige Diabetes-Therapie verbessert Gegenwart und Zukunft
Eine effektive und rechtzeitige Therapie vermindert das Risiko für gefürchtete Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine, Sehstörungen, Nerven- und Nierenschädigungen und vorzeitiger Demenz. Ein 55 jähriger Patient mit Diabetes mellitus Typ 2 hat eine um sieben Jahre geringere Lebenserwartung als ein gleichaltriger Patient ohne Diabetes. Dabei haben die Patienten durch eine effektive Therapie nicht nur eine Chance auf eine bessere Zukunft, sondern sie profitieren auch in der Gegenwart davon, denn durch eine gute Einstellung des Blutzuckers vermindern sich Beschwerden wie Müdigkeit und Erschöpfung.
Diabetes-Typ-2 ist kein "Altersdiabetes“ mehr
Nahezu 90 % der Diabetiker leiden an Typ-2-Diabetes. Im Unterschied zum Typ-1-Diabetes ist die Neigung zu Typ-2-Diabetes vererbt, so dass häufig schon die Eltern an Diabetes erkrankt waren. Er wird im Volksmund auch „Altersdiabetes" genannt, da oft ältere Menschen betroffen sind. Mittlerweile erkranken aber auch immer häufiger jüngere Menschen an Typ-2-Diabetes. Sogar Jugendliche und Kinder können betroffen sein. Deshalb sollte auch in dieser Altersgruppe die Gefahr von Übergewicht und Bewegungsmangel angesprochen werden.
Anfangs ist noch genug Insulin da, aber es wirkt nicht.
Im Gegensatz zum Diabetes-Typ-1 ist anfangs kein Mangel an Insulin die Ursache für erhöhte Blutzuckerwerte sondern die Wirkung des Insulins in den Körperzellen ist vermindert. Durch diese Insulinresistenz steigt als Gegenreaktion die Produktion des Insulins in der Bauchspeicheldrüse massiv an und sie wird dabei so belastet, dass die Bauchspeicheldrüse irgendwann „wie eine ausgequetschte Zitrone“ kein Insulin mehr ausschütten kann. Außerdem wird der Gegenspieler des Insulins, das Glucagon, zu viel produziert und die Inkretin-Sekretion im Dünndarm ist vermindert. Alles zusammen führt dann zu erhöhten Blutzuckerspiegeln.
Die Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse verläuft schleichend, so dass die Patienten die Erkrankung oft selber gar nicht wahrnehmen und der Diabetes erst Jahre später erkannt wird.Jeder dritte Patient mit Diabetes weiß nichts von seiner Erkrankung. Experten gehen davon aus, dass der Diabetes-Typ-2 meist zehn Jahre zu spät diagnostiziert wird, denn die typischen Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und verminderte Leistungsfähigkeit werden von den Patienten als allgemeine Erschöpfung (Burn-out-Syndrom) fehl gedeutet.
Erst wenn Symptome wie übermäßiger Durst und häufiges Wasserlassen hinzukommen wird an Diabetes gedacht.
Häufig ist der Typ-2-Diabetes dabei vergesellschaftet mit Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten. Das gleichzeitige Vorkommen dieser Erkrankungen nennt man metabolisches Syndrom.
Medikamente zur Behandlung von Diabetes mellitus
Wenn durch eine Änderung des Lebensstils keine ausreichenden Blutzuckerwerte erreicht werden können, kann der Diabetes-Typ-2 mit Tabletten, den sogenannten oralen Antidiabetika, behandelt werden. Gerade in den letzten Jahren hat es in diesem Bereich mit den DPP-4- und SGLT-2-Hemmern erhebliche Fortschritte gegeben, so dass uns mittlerweile zahlreiche Medikamente zur Verfügung stehen, deren Wirkungsweise sich unterscheiden. Einige hemmen die Zuckeraufnahme aus dem Darm und steigern die Empfindlichkeit des Körpers für das körpereigene Insulin, andere wiederum erhöhen die Zuckerausscheidung im Urin oder verstärken die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse. Es gibt inzwischen sehr gut verträgliche Wirkstoffe, die auch kombiniert werden können. So kann man zum Beispiel durch eine Dreifachtherapie mit Metformin, DPP-4- und SGLT-2-Hemmern sehr gute Resultate erzielen, ohne dass in der Regel mehr Nebenwirkungen auftreten.
Wenn der Diabetes mit Medikamenten behandelt werden muss, ist Metformin die erste Wahl. Es sollte wenn möglich bei jeder Medikamentenkombination als Basistherapie beibehalten werden. Das gilt auch, wenn eine Therapie mit Insulin erfoderlich wird. Metformin vermindert die Insulinresistenz in der Muskulatur, reduziert die Glucoseproduktion in der Leber und hilft bei der Gewichtsreduktion. Es darf inzwischen auch bei Patienten mit einer geringen bis mäßigen Nierenschwäche gegeben werden. Nur bei einer sehr starken Niereninsuffizienz mit einer GFR unter 30 oder einer starken Herzinsuffiziens im Stadium NYHA 3 (Luftnot bei langsamen Gehen im Haus) sollte es nicht eingenommen werden. 48 Stunden vor einer OP und am Tag einer Kontrastmittelgabe muss Metformin abgesetzt werden. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen wie Übelkeit, Blähungen und Durchfällen sollte zunächst mit einer geringen Dosis von 500 mg pro Tag begonnen werden. Mehr als 90 % der Patienten vertragen bei einschleichender Dosierung Metformin sehr gut. Eine Dosis von 2 x1.000 mg ist meist genauso effektiv wie die Maximaldosis von 3 x 1.000 mg. Bei einer Niereninsuffizienz mit einer GFR von 30-45 ml/min beträgt die Maximaldosis 2 x 500 mg. Metformin sollte während oder noch besser nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Es verbessert nicht nur die Blutzuckerwerte und die Lebensqualität durch Verminderung von Symptomen wie Müdigkeit und Infektanfälligkeit, sondern es wirkt auch lebensverlängernd. Patienten mit Diabetes Typ-2, die Metformin einnehmen, haben sogar eine 15 % längere Lebenserwartung als Menschen ohne Diabetes. Metformin vermindert dabei auch das Risiko an Krebs zu erkranken.
Behandlungsziele bei Diabetes-Typ-2
Die anzustrebenden Behandlungsziele sollten in Abstimmung mit dem Patienten unter Berücksichtigung der Befunde des Gesundheitschecks und der individuellen Lebenssituation festgelegt werden.
Der HbA1c gibt Aufschluss über die durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten 8-10 Wochen. Bei langer Lebenserwartung ist ein HbA1c-Wert zwischen 6,0% und 6,5% anzustreben. Für die meisten Patienten genügt aber schon ein HbA1c-Ziel < 7,0 % um einen Schutz vor Folgeerkrankungen zu gewährleisten. Bei Patienten mit Neigung zu schweren Unterzuckerungen oder bei Patienten mit verminderter Lebenserwartung kann unter Umständen aber auch ein HbA1c-Zielwert von 8,0 % ausreichend sein.
Der Nüchtern-Blutzucker sollte 110 nicht überschreiten. Zwei Stunden nach dem Essen ist ein Wert von 135 anzustreben.
Bei Patienten mit Neigung zu Unterzuckerungen oder bei verminderter Lebenserwartung ist auch ein Nüchternwert von 130 und nach dem Essen von 180 ausreichend.
Der BMI sollte zwischen 20 und 25 liegen. Dies entspricht bei einem Mann mit einer Körpergröße von 175 cm einem Gewicht von 63 bis 76 kg. Bei einem BMI von 27-35 sollte eine 5 % und bei einem BMI über 35 eine 10 % Gewichtsreduktion angestrebt werden.
Körperliche Aktivität und Sport
Als ausreichend gelten eine körperliche Aktivität von 5x pro Woche mit mäßiger körperlicher Belastung über jeweils 30 Minuten oder auch 5x pro Woche 15 Minuten mit starker Belastung.
Blutdruck und Diabetes
Die Blutdruckwerte sollten unter 140/90 oder noch besser unter 120/80 sein.
ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptorenblocker werden bevorzugt eingesetzt. Wenn dies nicht reicht, kombiniert man mit Calcium-Antagonisten, dann Diuretika und eventuell auch Betablocker. Spironolacton ist ebenfalls möglich.
Cholesterin und Diabetes
Das LDL-Cholesterin sollte unter 100 oder wenn schon Folgeerkrankungen vorliegen sogar unter 70 liegen oder um mindestens 50% des Ausgangswertes gesenkt werden. Auch der Non-HDL-Cholesterin-Wert ist von Bedeutung. Dieser Wert wird neben dem LDL-Cholesterin auch durch das sog. Remnant-Cholesterin beeinflusst, welches mit den triglyzeridreichen Lipoproteinen verbunden ist und damit indirekt auch eine Hypertriglyzeridämie anzeigt.
Non-HDL-Cholesterin ist Gesamtcholesterin minus HDL-Cholesterin. Die Zielwerte des Non-HDL- Cholesterins liegen um 30 höher als die LDL-Cholesterin- Zielwerte, also bei 130 bzw. 100.
Harnsäure und Diabetes
Die Harnsäurewerte sollten zur Verhinderung von Nierenschäden möglichst unter 6 mg liegen. Allopurinol hat einen schützenden Effekt auf die Niere und kann frühzeitig eingesetzt werden.
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Private Krankenkassen und Beihilfestellen übernehmen die Kosten in der Regel, da Diagnostik und Therapie in unserer Diabetes-Typ-2-Sprechstunde evaluiert sind.














