Das Hepatitis-B-Virus ist hochgradig ansteckend: Es ist 100-mal infektiöser als HIV und kann bis zu sieben Tage außerhalb des Körpers überleben. Die Ansteckung erfolgt über Körpersekrete wie Blut, Sperma oder Speichel. Wer eine Hepatitis B spontan überwunden hat, ist gewöhnlich für den Rest seines Lebens immun.
In 90 bis 95 Prozent der Fälle heilt die akute Infektion bei Erwachsenen im ersten halben Jahr von alleine aus. In den übrigen Fällen und sehr häufig bei Säuglingen, Kleinkindern und chronisch Kranken mit geschwächtem Immunsystem nimmt sie einen chronischen Verlauf.
Die chronische Hepatitis B verläuft individuell sehr unterschiedlich. Milde Verläufe sind möglich, die Infektion kann jedoch auch nach Jahren oder Jahrzehnten noch zu Zirrhose oder Leberkrebs führen.
Hepatitis B ist für 80 Prozent der Leberkrebs-Fälle weltweit verantwortlich. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland 400.000 bis 500.000 Menschen an einer chronischen Hepatitis B erkrankt. Aber nur jeder Vierte weiß von seiner Erkrankung.
Vor Hepatitis B kann man sich mit einer Impfung schützen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sie seit 1992. In Deutschland sind etwa 80 Prozent der Schulkinder geimpft; in der Gesamtbevölkerung ist die Rate wesentlich geringer.
Da eine frische Infektion meist von selbst ausheilt und Medikamente die Chancen einer Spontanheilung nicht erhöhen, wird sie gewöhnlich nicht behandelt.
Nur bei seltenen, klinisch schweren Verläufen können virushemmende Medikamente im Akutstadium nützlich sein. Bei einer chronischer Hepatitis B dagegen kann eine antivirale Therapie erwogen werden.Eine endgültige Beseitigung des Virus gelingt aber nur in 10% der Fälle,da die Medikamente das Virus gewöhnlich nicht ausschalten können. Öfter es aber möglich,die Vermehrung des Virus dauerhaft zu hemmen und die Krankheit somit zum Stillstand zu bringen.