Erstellt am Mittwoch, 03 Februar 2016. Kategorie/n: Allgemeine Gesundheits-Tipps, Infektiologie / Infektionskrankheiten

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Grund hierfür ist der rasante Anstieg der Infektionen mit dem Zika-Virus.
Die möglichst baldige Entwicklung und Produktion eines Impfstoffs gegen das Virus ist aus der Sicht der WHO eine dringende Aufgabe, da ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und dem Vorkommen von Verformungen des Kopfes sowie neurologischen Schädigungen bei Neugeborenen wahrscheinlich sei. Die WHO spricht von einer alarmierenden Lage.
Außerdem sind auch Länder in Afrika, Asien und im westpazifischen Raum betroffen. Erstmals entdeckten Wissenschaftler das Virus vor 70 Jahren in einer Forschungsstation in Uganda im sogenannten Zikawald.
Die Infektion, die zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen führt, verläuft in der Regel harmlos. Es besteht aber der dringende Verdacht, dass infizierte Schwangere durch die Infektion ein deutlich erhöhtes Risiko haben, ein Kind mit schweren Schädel-Hirn-Fehlbildungen zu gebären.
Von Oktober bis Januar registrierten die Behörden alleine in Brasilien mehr als 3.800 Fällen von Schädelverformungen bei Neugeborenen. Experten vermuten, dass das Zika-Virus womöglich von Touristen während er Fußball-WM 2014 nach Brasilien gebracht worden ist.
Der Bonner Virologe Christian Drosten sieht keine Anzeichen dafür, dass das Zika-Virus zukünftig von in Deutschland vorkommenden Stechmücken übertragen werden können.
Die Gesundheitsbehörde in Dallas teilte gestern mit, dass die Übertragung durch „eine kranke Person, die aus einem Land mit weiter Verbreitung von Zika zurückgekommen war“, erfolgte. Der Überträger der Krankheit habe sich in Venezuela aufgehalten und anschließend ungeschützten Sex mit der Person gehabt, die nun in Dallas positiv auf das Zika-Virus getestet wurde.
Das Zika-Virus habe sich bisher nur in ganz wenigen Einzelfällen von Mensch zu Mensch verbreitet.
Lunow weist aber darauf hin, dass für Schwangere bei Fernreisen in die betroffenen Länder die Möglichkeit der Infizierung besteht.
Brasilien hat Schwangere vor einer Reise zu den Olympischen Spielen in Rio gewarnt. Auch das Auswärtige Amt rät Schwangeren von einer Reise in Risikogebiete ab.