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Schlaganfall in Zeiten der Corona-Pandemie

Erstellt am Sonntag, 24 Mai 2020. Kategorie/n: Gefäß-Erkrankungen

Schlaganfall in Zeiten der Corona-Pandemie

In vielen Kliniken werden seit März etwa ein Drittel weniger Patienten mit Herzinfarkt oder Schlaganfall behandelt. Grund dafür ist in erster Linie die Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus.

Das ist fatal – denn auch während der der Corona-Pandemie gilt: 

Schlaganfall – jede Minute zählt („Time is brain“)

Die eigene Einschätzung, einen Schlaganfall erleiden zu können, ist individuell – aber folgende Regel gilt für Alle:

FAST
(das englische Wort für schnell) setzt sich zusammen aus:

Face =        Gesicht
Arm =         Arm
Speech =    Sprache
Time =        Zeit

Wenn nur eine Reaktion zu einem der ersten 3 Punkte auffällig ist, muss sofort der Notruf 112 gewählt werden, denn jetzt ist jede Minute entscheidend. Jedes Zögern erhöht das Risiko irreparabler Hirnschäden. 

TIA und Schlaganfall

Viele Schlaganfälle kommen wie aus heiterem Himmel, andere kündigen sich an. Beschwerden wie starker Schwindel, Gangunsicherheit oder auch starke einseitige Kopfschmerzen sollten immer von einem Arzt geklärt werden. Vorboten können transitorisch-ischämische Attacken (TIA) sein mit einer kurzzeitigen Verstopfung der Halsschlagader (Carotisstenose) als Auslöser. Sie rufen die gleichen Symptome hervor wie ein vollendeter Schlaganfall - mit dem Unterschied, dass sie bei einer TIA von selbst wieder abklingen. Ein Blutgerinnsel (Thrombus) kann sich in einem solchen Fall noch auflösen und schon eine Stunde später ist nichts mehr zu spüren. Und doch ist eine TIA ein ernst zu nehmender Notfall, denn in 15 bis 25 Prozent gehen sie Schlaganfällen voraus - meist innerhalb von wenigen Tagen. 

Das Wort “Schlaganfall" gilt als Überbegriff für ganz unterschiedliche Krankheitsbilder. Es handelt sich um plötzlich auftretende Störungen in der Blutversorgung des Gehirns, die ischämische (Gefäßverschluss) oder hämorrhagisch (Hirnblutung) sein können. Ein Verschluss bewirkt, dass die Nervenzellen, die durch das betroffene Gefäß mit Blut versorgt werden, keinen Sauerstoff mehr bekommen und nach ein paar Minuten absterben. Dies entspricht einem Hirninfarkt. In 15 Prozent der Fälle ist der Auslöser eine intrazerebralen (innerhalb des Gehirns) Blutung. Hirnblutungen entstehen oft durch ein geplatztes Aneurysma - die Aussackung eines an der Hirnoberfläche liegenden Gefäßes.

Ein Gefäßverschluss ist in 80 Prozent die Ursache eines Schlaganfalls

Die Schlaganfall-Diagnostik zielt darauf ab, eine Durchblutungsstörung zu erkennen, und mit einer entsprechenden Therapie das Gerinnsel so schnell und so weit wie möglich aufzulösen. Es gilt Nebenwirkungen zu berücksichtigen und das Risiko hinsichtlich des Grades eventuell bleibender Schäden abzuwägen. 

Bisher musste für eine Thrombolyse - eine medikamentöse Auflösung des Verschlusses - das Zeitfenster bekannt sein und unter viereinhalb Stunden liegen. Mit der Lyse-Therapie – der Infusion eines Enzyms – kann innerhalb von etwa 4,5 Stunden das Blutgerinnsel in den Hirnarterien aufgelöst werden. Unter Umständen kann noch bis zu neun Stunden nach dem eigentlichen Schlaganfall auch noch eine Thrombolyse wirksam sein. Voraussetzung dafür sind die Ergebnisse von Perfusionsuntersuchungen im MRT oder in der Computertomografie (CT). Hierbei wird ein Kontrastmittel gespritzt, aus Art und Tempo seiner Verteilung lässt sich erkennen, wo ein Gefäß verengt oder komplett verschlossen ist. Mithilfe einer angeschlossenen Software wird dann der Durchfluss im Hirngewebe berechnet.

Eine weitere Option ist die Thrombektomie - die mechanische Wiedereröffnung einer verschlossenen Hirnarterie durch Entfernung des Gerinnsels. Diese ist bis zu 24 Stunden nach dem Schlaganfall noch wirksam, bis hin zur vollständigen Genesung des Betroffenen. Bei der Thrombektomie wird durch die Leistenarterie ein Katheter eingeführt und bis zur Halsschlagader vorgeschoben. Mit speziellen Werkzeugen wird das Blutgerinnsel von einem netzförmigen Greifer umschlossen, aus der Arterie vom Gehirn weg herausgezogen oder durch Unterdruck abgesaugt.

Arztbesuche nicht wegen Angst vor Corona „vertagen

Die Corona-Pandemie betrifft direkt und indirekt auch die Versorgung zerebrovaskulärer (Blutversorgung des Gehirns) Erkrankungen. Zwar gibt es bislang keine klaren Hinweise auf ein häufigeres Auftreten von Schlaganfällen bei Covid-19-Patienten. Allerdings erhöhen Komplikationen wie eine Überaktivierung des Gerinnungssystems, eine Gefäßentzündung, eine sich entwickelnde Sepsis sowie Thrombosen und Embolien durch langes Liegen das Risiko eines ischämischen oder hämorrhagischen Schlaganfalls.

Etwa bei einem Drittel der Covid-19-Patienten verursacht das Coronavirus auch neurologische Begleiterscheinungen und Komplikationen. Das ist häufig - aber nicht ausschließlich – bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen festzustellen. 

Herzkreislauferkrankungen haben höheres Sterberisiko als Covid-19 

Das Corona-Virus bestimmt unseren Alltag. In Deutschland sterben mit etwa 1.000 Patienten pro Tag aber im Moment etwa 20 Mal mehr Menschen an Herzinfarkt oder Schlaganfall als an den Folgen einer Corona-Infektion. 

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