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Beugen Sie Gicht rechtzeitig vor!

Erstellt am Dienstag, 22 Juli 2014. Kategorie/n: Allgemeine Gesundheits-Tipps, Ernährung, Kardiologie / Herz- Kreislauf Erkrankungen

© Zerbor / fotolia.com -

Oft unentdeckt, aber keineswegs ungefährlich: Erhöhte Harnwerte steigern das Risiko, ernsthafte Erkrankungen an Gelenken und Organen zu erleiden. Nach einer einfachen Laboruntersuchung lassen sich schnell Gegenmaßnahmen einleiten.

Gicht – das klingt wie eine Erkrankung aus längst vergangenen Zeiten, die heutzutage gebannt sein sollte. Und tatsächlich ist diese Stoffwechsel-Krankheit seit Jahrtausenden bekannt, wie Nierensteine in ägyptischen Mumien gezeigt haben. Allerdings gilt auch: Moderne Lebensgewohnheiten erhöhen das Risiko, an Gicht zu erkranken und ernste Folgeerkrankungen zu erleiden.

Gicht wird durch eine erhöhte Harnsäure-Konzentration (Hyperurikämie) im Blut ausgelöst. Sie ist meist erblich bedingt (sogenannte primäre Hyperurikämie), in selteneren Fällen auch die Folge anderer Erkrankungen (sekundäre Hyperurikämie).

Ist die Harnsäure-Konzentration über einen längeren Zeitraum erhöht, lagern sich im Blut Harnsäurekristalle in Geweben (Gichttophi), Gelenken (Arthritis urica) und den Nieren (Nierengrieß, Nierensteine) ab.

Harnsäure entsteht im menschlichen Körper als Endprodukt beim Abbau von Purinen. Diese fallen während des normalen Zellstoffwechsels an. Außerdem nimmt der Mensch Purine mit der Nahrung auf, die ebenfalls zu Harnsäure abgebaut werden.

„Der menschliche Körper kann Harnsäure nicht weiterverwenden und scheidet sie deshalb über die Nieren und den Darm aus. Normalerweise besteht zwischen Bildung und Ausscheidung von Harnsäure ein physiologisches Gleichgewicht“, sagt Dr. Reinhold Lunow. Im Blut ist sie deshalb in einer bestimmten Konzentration gelöst (Harnsäure-Werte). „Scheiden die Nieren jedoch weniger Harnsäure aus oder produziert der Körper mehr Harnsäure, als ausgeschieden wird, so ist das Gleichgewicht gestört und der Harnsäurespiegel steigt an“, so der Internist und ärztliche Leiter der Praxisklinik Bornheim nahe Köln und Bonn.

 

Gicht – eine Wohlstandskrankheit

Gicht gilt als Wohlstandskrankheit, die häufig in Kombination mit Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), erhöhten Blutfettwerten und Bluthochdruck (Hypertonie) auftritt. Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung. Wer viel Fleisch (v. a. Innereien) isst und häufig Alkohol in größeren Mengen zu sich nimmt, steigert das Risiko, an Gicht zu erkranken. Vegetarier mit Gichterkrankung sind hingegen selten. Ebenso können bestimmte Medikamente den Wert erhöhen, zum Beispiel Abführmittel und wassertreibende Mittel (Diuretika), Arzneimittel gegen Tuberkulose oder Krebs sowie niedrig dosiertes Aspirin.

„Menschen mit erhöhten Harnsäurewerten verspüren lange Zeit keine Beschwerden. Erst wenn die Konzentration einen bestimmten Wert überschreitet, können sich Harnsäurekristalle in verschiedenen Körperteilen ablagern“, berichtet Dr. Lunow aus seiner langjährigen Erfahrung. Besonders betroffen sind Gelenke am großen Zeh, in Knie- und Ellenbogen, an Hand- und Fingergelenken. Hier rufen die Ablagerungen rheumatische Beschwerden hervor wie Entzündungen, Schwellungen und starke Schmerzen.

Die Erkrankung schlägt auch auf lebenswichtige Organe über. Die Nieren sind durch die Ablagerungen sehr gefährdet: Nierensteine verursachen stärkste Schmerzen, die Funktion der Nieren ist überdies gestört, Nierenentzündung und Bluthochdruck sind häufige Folgen.

Bleiben erhöhte Harnsäure-Spiegel über Jahre unentdeckt, steigt das Risiko, eine chronische Gicht mit bleibenden Schäden zu entwickeln. Der anhaltende Entzündungsreiz kann eine Gelenkentzündung (chronische Arthritis) mit Gelenkdegeneration (sekundäre Arthrose) nach sich ziehen.

Darüber hinaus schädigen chronische Entzündungsprozesse auch die Innenwände der Blutgefäße – und sind damit ein erheblicher Risikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

 

Der erste Gichtanfall tritt meist nachts auf

„Erhöhte Harnsäure-Werte steigern das Risiko, einen Gichtanfall zu erleiden. Der erste Gichtanfall tritt gern nachts auf: Man wacht mit sehr starken Schmerzen in einem einzelnen Gelenk auf, das meist stark gerötet und geschwollen ist. Oft gesellt sich Fieber hinzu“, erklärt Dr. Lunow. Unbehandelt kann ein Gichtanfall mehrere Tage dauern. Auslöser ist meist ein reichhaltiges Essen, starker Alkoholkonsum, eine ungewohnte Anstrengung oder eine Infektionskrankheit.

Daher sollte man schon erste Anzeichen ernst nehmen und sich einem Gesundheitscheck unterziehen. „Wer häufig und mitunter über Tage Schmerzen in Wirbelsäule, Wade, Oberschenkeln oder Nacken verspürt, sollte seinen Harnsäurewert checken lassen“, empfiehlt Dr. Lunow. „Gleiches gilt für Schmerzen oder Druckgefühle im Bereich der Nieren. Auch ein gestörtes Allgemeinbefinden mit nervöser Übererregbarkeit, Abgeschlagenheit und Blähungen kann Vorbote eines akuten Gichtanfalls sein und sollte abgeklärt werden.“ 

Erhöhte Harnsäure- und Entzündungswerte lassen sich schnell mit einer labormedizinischen Untersuchung feststellen. „Nach einer Analyse von Blut und Urin in unserer Praxisklinik haben wir schnell Gewissheit, ob bestimmte Beschwerden von zu viel Harnsäure herrühren“, umreißt Dr. Lunow die Diagnostik. „Bei erhöhten Werten nehmen wir das individuelle Ernährungsverhalten unter die Lupe. Wer Übergewicht hat, sollte seinen Speiseplan überprüfen und Normalgewicht durch die langfristige Umstellung seiner Essgewohnheiten anstreben.“

 

Bei Gicht hilft die Ernährungsberatung

Fleisch, Fisch, Wurst und Geflügel sowie Alkohol sollten nur in geringen Mengen zu sich genommen werden. Gleiches gilt für Hülsenfrüchte wie Erben, Bohnen und Linsen. Der Eiweißbedarf sollte vorzugsweise durch Milch und Milchprodukte, Kartoffeln und Getreideerzeugnisse abgedeckt werden. „Welcher Ernährungsplan im Einzelfall realistisch ist, klären wir individuell mit der Ernährungsberatung in unserer Praxisklinik“, so Dr. Lunow.

Wer glaubt, seine Harnsäurewerte vorsorglich auf eigene Faust durch eine strenge Diät (Nulldiät) beherrschen zu können, unterliegt jedoch einem Irrtum. „Beim totalen Fasten kommt es zu einem starken Verlust von Körpersubstanz“, erklärt Dr. Lunow. „Der Abbau von Körperfett führt dazu, dass die Ausscheidung der Harnsäure über die Niere gehemmt wird. Vielmehr sollte eine langsame, aber stetige Gewichtsreduktion das Ziel sein.“

Je nach Schwere der Erkrankung kommen Medikamente zum Einsatz, die die Schmerzen bekämpfen, Entzündungen hemmen und erhöhte Harnsäurewerte senken: entweder durch die vermehrte Ausschwemmung der Harnsäure über die Nieren oder durch Verringerung der Harnsäure-Produktion im Körper. Mit einer medikamentösen Therapie lassen sich oftmals auch bereits vorhandene Ablagerungen in Gelenken und Organen abbauen.

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