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Wir behandeln Menschen und keine Krankheiten

homoeopathie_pixelio_150Homöopathie beruht viel auf Erfahrung. Sie behandelt Menschen basierend auf der Familien- und persönlichen Geschichte, ihrer Konstitution und aktuellen körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung. „Die Patientengespräche sind in der Regel sehr ausführlich, insbesondere das erste Gespräch, die so genannte Erstanamnese, und die Therapie ist individuell auf den Patienten zugeschnitten. So ist es nicht ungewöhnlich, wenn unterschiedliche Patienten bei dem gleichen Krankheitsbild unterschiedliche homöopathische Medikamente bekommen“, erklärt die Homöopathie-Expertin Dr. Eva Berghof-Datzer, Fachärztin für Innere Medizin in der Internistischen Allgemeinmedizin-Praxisklinik Bornheim, nahe Köln und Bonn, wo auch Homöopathie zu den Leistungsangeboten gehört.

„Gleiches heilt Gleiches“ – in unterschiedlichen Dosen

Vertreter der Homöopathie (griechisch: homeo = gleich, pathos= Krankheit) versuchen, die Fähigkeit des menschlichen Körpers, sich selbst zu heilen, zu stimulieren, indem sie dem Patienten stark verdünnte Substanzen verabreichen. Diese Methode entwickelte der deutsche Arzt Samuel Christian Hahnemann Ende des 18. Jahrhunderts. Er formulierte zwei wesentliche Grundsätze für seine Heilmethode: 1.    Grundsatz: „Gleiches heilt Gleiches“. Eine Krankheit kann durch geringe Mengen einer Substanz, die bei gesunden Menschen ähnliche Symptome wie die Krankheit bei Patienten verursacht, geheilt werden. Die Idee geht auf Hippokrates zurück. Hahnemann verfeinerte sie durch vielfältige Experimente, u.a. an sich selbst.
2.    Grundsatz: „Das Gesetz der minimalen Dosis“. Demnach wirkt ein homöopathisches Medikament umso stärker, je geringer seine Dosis ist. Die Substanzen werden schrittweise verdünnt, wobei jede Dilutionsstufe stark geschüttelt wird. Ein Homöopath spricht bei diesem Vorgang von „Potenzierung“. Zwar befinden sich in dem stark verdünnten Heilmittel von der ursprünglichen Substanz keine Moleküle mehr, doch sollen von jener Substanz Informationen in der Lösung zurückbleiben, die die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen (das so genannte „Gedächtnis des Wassers“). Homöopathische Mittel werden von natürlichen Substanzen wie Pflanzen, Mineralien oder Tieren hergestellt. Zu häufigen Inhalten gehören beispielsweise Arnika und Brennnessel.

Oft hilfreich für Patienten mit chronischen Krankheiten

Etwa 20% der Patienten in Deutschland lassen sich begleitend homöopathisch behandeln. Laut allgemeinen Statistiken profitieren vorwiegend Patienten mit chronischen Erkrankungen von der Homöopathie, wie Menschen mit Kopfschmerzen und Migräne, allergischem Schnupfen, Bluthochdruck, Neurodermitis. „Sie kann dabei helfen, die Beschwerden zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und eventuell die Dosis bei konventionellen Medikamenten zu reduzieren“, so Dr. Berghof-Datzer. „In den ausführlichen Gesprächen mit dem Homöopathen lernen Patienten zudem, sensibler auf die Signale ihres Körpers zu reagieren und die eigene Befindlichkeit besser einzuschätzen. Dies erleichtert nebenbei auch den Umgang mit einer Krankheit oder anderen Beschwerden“, weiß Dr. Berghof-Datzer. „Keinesfalls sollten Patienten Homöopathie aber als Ersatz für bewährte konventionelle Medikamente benutzen oder gar glauben, dass dadurch der Arztbesuch überflüssig werde. Im Gegenteil: Der betreuende Arzt sollte immer informiert sein, welche Medikamente sein Patient zu sich nimmt – auch allgemeinmedizinische oder homöopathische.“ Ein pharmakologischer oder physikalischer Wirkmechanismus konnte bisher bei homöopathischen Arzneien noch nicht nachgewiesen werden. Der Atomphysiker Carl Friedrich von Weizäcker stellte die Hypothese auf, dass sich die Wirkung der Homöopathie möglicherweise quantentheoretisch erklären ließe. In Tierversuchen konnte u.a. gezeigt werden, dass homöopathische Mittel die Makrophagen beeinflussen können, d.h. u.U. damit auch das Immunsystem stimulieren können.

Bildquelle: www.internisten-im-netz.de

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